Das Wichtigste zusammengefasst
- Die Kosten für die Installation eines Balkonkraftwerks können je nach Installationsbetrieb, Region, Montageort und zu installierenden Komponenten stark variieren.
- In vielen Fällen ist eine Selbstmontage auch für Laien problemlos möglich. Unter bestimmten Voraussetzungen empfiehlt sich jedoch eine professionelle Montage.
- Balkonkraftwerke mit Wieland-Stecker dürfen ausschließlich von zugelassenen Fachkräften angeschlossen werden.
- Die Montage einer PV-Anlage mit zwei Modulen kostet durchschnittlich zwischen 150 und 250 Euro.
- Für weitere Komponenten wie Batteriespeicher fallen meist zusätzliche Kosten an.
Was ist ein Balkonkraftwerk?
Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Solaranlage, die es Ihnen ermöglicht, umweltfreundlichen Strom in Ihrem eigenen Zuhause zu produzieren. In der Regel besteht sie aus einem bis vier Solarmodulen sowie einem Wechselrichter. Die Funktionsweise entspricht der einer großen Photovoltaikanlage. Der Wechselrichter ist dafür verantwortlich, den durch die Module erzeugten Gleichstrom in von Haushaltsgeräten nutzbaren Wechselstrom umzuwandeln. Der Solarstrom wird über ein Kabel, das mit einer Haushaltssteckdose verbunden ist, unmittelbar ins Hausnetz geleitet. Falls das Balkonkraftwerk einmal mehr Strom produziert, als gerade im Haushalt benötigt wird, kann dieser entweder ins öffentliche Stromnetz eingespeist oder in einem Stromspeicher gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt im Haushalt verbraucht werden.
Planungsüberlegungen
Vor der Anschaffung Ihres Balkonkraftwerks sollten Sie sich zunächst Gedanken über dessen Standort und Ausrichtung machen. Zudem sollten Sie sich über geltende Vorschriften informieren und eventuell notwendige Genehmigungen und die Zustimmung des Vermieters einholen.
Standort und Ausrichtung
Eine Mini-PV-Anlage können Sie entweder auf Ihrem Balkon, aber auch einem anderen geeigneten Ort wie beispielsweise einer Hausfassade, einem Haus- oder Garagendach oder einem Gartenzaun anbringen. Damit möglichst viel Sonnenlicht auf die Module fällt, sollten diese an einem sonnigen Ort mit keinem oder geringem Schattenfall montiert werden. Im Idealfall sollte die Solaranlage nach Süden ausgerichtet sein. Der optimale Neigungswinkel variiert je nach geografischem Standort und Jahreszeit und beträgt in Deutschland zwischen 25° und 40°. Im Winter eignet sich ein steilerer Winkel besser, im Sommer dagegen ein flacherer. Zudem sollte es problemlos möglich sein, die Solaranlage am gewünschten Ort über ein Kabel und einen Stecker mit dem Hausnetz zu verbinden.
Genehmigungen und Vorschriften
Bevor Sie Ihr Balkonkraftwerk am gewählten Ort installieren, müssen Sie einige rechtliche Faktoren beachten und gegebenenfalls einige Hürden überwinden. Mieter sollten zunächst eine schriftliche Erlaubnis Ihrer Vermieter einholen. Auch Hauseigentümer sollten sich vor der Montage vergewissern, dass dabei keine baulichen Vorschriften verletzt werden.
Um die Mini-Solaranlage betreiben zu dürfen, ist seit dem Inkrafttreten des Solarpaket 1 lediglich die Anmeldung im Marktstammdatenregister nötig. Nach dem Eintrag können Sie Ihr Balkonkraftwerk in Betrieb nehmen.
Kostenfaktoren bei der Installation eines Balkonkraftwerks
Einige Anbieter bieten beim Kauf einer Mini-Solaranlage einen Installationsservice an. Wenn Sie Ihr Balkonkraftwerk nicht selbst installieren wollen, haben Sie die Möglichkeit, einen Fachbetrieb oder Handwerker in Ihrer Region mit der Montage zu beauftragen.
Balkonkraftwerk installieren lassen: Kosten und Einflussfaktoren
Die Installationskosten für ein Balkonkraftwerk können je nach Aufwand, Anbieter und Region stark schwanken. Steckerfertige Photovoltaik-Anlagen lassen sich unkompliziert an einem Balkon, auf einer Terrasse oder einem Zaun montieren, wodurch eine derartige Montage mit vergleichsweise niedrigen Kosten verbunden ist. Falls eine Anbringung der Module in großer Höhe notwendig ist, ist der Arbeitsaufwand und somit auch der durchschnittliche Preis dagegen höher. Auch wenn zusätzliche Komponenten wie Batteriespeicher oder Wechselrichter montiert werden sollen, kann es zu höheren Kosten kommen. Zusätzliche Faktoren, die zu Preisunterschieden beitragen können, sind beispielsweise spezielle Anschlussleitungen oder weite Anfahrtswege.
Was kostet die Installation eines Balkonkraftwerks?
Die Preise für die Installation zweier Module inklusive Wechselrichter betragen im Durchschnitt:
Installation eines Balkonkraftwerks
Im Normalfall können Sie die Installation eines steckerfertigen Balkonkraftwerks auch als Hobby-Heimwerker selbstständig durchführen. In einigen Fällen kann jedoch die Beauftragung eines professionellen Installationsservices sinnvoll oder sogar notwendig sein.
Wann lohnt sich eine professionelle Installation?
Während Mini-Solaranlagen mit Schuko-Stecker grundsätzlich für die Selbstmontage zugelassen sind, muss für den Anschluss einer Direktverkabelung oder eines Wieland-Steckers immer eine Fachkraft beauftragt werden. Aus Sicherheitsgründen dürfen diese nur von einer zertifizierten PV-Fachkraft an das Hausnetz angeschlossen werden. Falls Sie die Module senkrecht an der Fassade oder auf einem schrägen Haudach anbringen möchten, ist es ebenfalls empfehlenswert, einen Fachmann zu kontaktieren. Auch wenn Unklarheiten bezüglich der Bauvorschriften bestehen, sollten Sie die Anlage lieber nicht ohne Unterstützung einer Servicekraft montieren und sich zusätzlich bei Ihrem Netzbetreiber informieren.
Selbstständige Installation eines Balkonkraftwerks
Falls Sie sich die Installationskosten sparen wollen und die Montage selbst durchführen können, sollten Sie dabei besonders aufmerksam vorgehen. Lesen Sie zunächst die Anleitung des Herstellers genau durch und beachten Sie die beiliegenden Sicherheitshinweise. Montieren Sie die gewählte Halterung nun an einem geeigneten Montageort. Vergewissern Sie sich, dass diese fest verschraubt ist. Anschließend können Sie den Wechselrichter gemäß Anleitung am Aufsteller des Solarmoduls anbringen und dieses auf der Halterung montieren. Wenn Sie sich vergewissert haben, dass alle Komponenten sicher miteinander verbunden sind, können Sie das Stromkabel mit dem Hausnetz verbinden. Der Schuko-Stecker wird hierbei an eine herkömmliche Steckdose angeschlossen. Nach Inbetriebnahme der Anlage können Sie den erzeugten Solarstrom unmittelbar verbrauchen, sofern auch die Anmeldung im Marktstammdatenregister erfolgt ist.
Amortisation und Wirtschaftlichkeit
Die Amortisationszeit eines Balkonkraftwerks kann je nach Ertrag und aktuellen Stromkosten stark variieren. Wie viel Solarstrom eine Photovoltaik-Anlage produziert, hängt nicht nur von deren Leistung, sondern auch der Positionierung und der individuellen Sonneneinstrahlung vor Ort ab. Unter optimalen Voraussetzungen kann ein Balkonkraftwerk mit 800 Watt jährlich bis zu 800 Kilowattstunden Strom produzieren. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde wäre es auf diese Weise möglich, jedes Jahr bis zu 240 Euro Stromkosten einzusparen. Voraussetzung für eine derartige Einsparung ist jedoch eine Optimierung des Eigenverbrauchs und eine Vermeidung von Einspeisung ins öffentliche Stromnetz. Durch einen integrierten Stromspeicher ist es möglich, den selbstständig produzierten Strom vollständig im eigenen Haushalt zu verbrauchen. Für Modelle mit Stromspeicher fallen in der Regel höhere Kosten an, was wiederum auch die Amortisationszeit der Anlage erhöht.
Darüber hinaus beeinflusst selbstverständlich der Anschaffungspreis die Amortisationsdauer eines Balkonkraftwerks. Mittlerweile sind Mini-Solaranlagen mit einer Leistung von bis zu 800 Watt bereits ab einigen Hundert Euro erhältlich. Einige Bundesländer und Gemeinden bieten zudem Förderprogramme und Zuschüsse in Höhe von bis zu 500 Euro für den Kauf von Solaranlagen an. Im Normalfall amortisiert sich ein Balkonkraftwerk also bereits nach wenigen Jahren, in besonderen Fällen sogar unmittelbar nach dem Kauf.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Bei einigen Anbietern ist es möglich, ein Balkonkraftwerk mit Installationsservice zu bestellen. Im Normalfall werden Kunden an Portale weitergeleitet, über die sie qualifizierte Handwerker in ihrer Region kontaktieren können. Auch beim örtlichen Netzbetreiber gibt es in der Regel ein gepflegtes Installateurverzeichnis.
Im Normalfall dürfen Vermieter die fachgerechte Installation und den ordnungsgemäßen Betrieb eines Balkonkraftwerks nicht verbieten. In einigen Ausnahmefällen kann es jedoch zu Verweigerungen der Erlaubnis kommen. Mietern wird deshalb empfohlen, vor der Installation eine schriftliche Erlaubnis der Haus- oder Wohnungseigentümer einzuholen.
Die Kosten für die Installation eines Balkonkraftwerks auf dem Dach variieren je nach Region sowie Höhe und Beschaffenheit des Dachs. Die Montage auf einem Flachdach kostet in der Regel ab 200 Euro, auf einem Schrägdach ab 250 Euro.