Solaranlage reinigen

Verfasst von: Miriam Berger
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Das Wichtigste zusammengefasst

  1. Um Ertragsminderungen und langfristige Schäden zu vermeiden, ist eine regelmäßige Reinigung der Solaranlage entscheidend.
  2. Die Häufigkeit der Reinigung hängt vom Verschmutzungsgrad ab.
  3. Unter bestimmten Bedingungen können Sie die Anlage selbst reinigen, oft ist jedoch die Beauftragung eines Fachbetriebs sinnvoll.
  4. Schonende Reinigungsmethoden sind bei der Pflege von Solaranlagen besonders wichtig.

Warum ist die Reinigung einer Solaranlage wichtig?

Solaranlagen sind ständig der Witterung ausgesetzt, was zu Ablagerungen wie Vogelkot, Feinstaub und Roststaub führt. Diese Verschmutzungen wirken wie Verschattungen und verringern die Fläche, auf die Sonnenlicht treffen kann. Dies kann zu Leistungseinbußen führen – in extremen Fällen um bis zu 40 Prozent. Staub und Vogelkot sind besonders schädlich für den Ertrag von Solaranlagen. Eine regelmäßige Reinigung verhindert solche Einbußen.

Übersicht der Ertragsverluste bei Photovoltaikanlagen durch verschiedene Verschmutzungsarten

Art der VerschmutzungTypische QuellenMöglicher Ertragsverlust
Staub und PollenLandwirtschaft, Straßenverkehr, Bäume5-10%
VogelkotVögel, besonders in städtischen oder ländlichen Gebieten10-15%
Industrieabgase und FeinstaubIndustrieanlagen, Verkehr5-20%
Sand und SchmutzpartikelWüstenregionen, Baustellen10-25%
Fette und ÖlresteLandwirtschaft, IndustrieBis zu 20%
Schnee und EisWinter, Regionen mit starkem Schneefall15-30%
RoststaubMetallverarbeitung, IndustrieBis zu 10%
Übersicht der möglichen Ertragsverluste bei Photovoltaikanlagen durch verschiedene Arten von Verschmutzungen.

Wie oft sollte eine Solaranlage gereinigt werden?

Die Häufigkeit der Reinigung hängt von Standort und Witterung ab. In ländlichen Gebieten verschmutzen Solaranlagen durch Landwirtschaft stärker als in Städten. Regen kann die Reinigung teilweise übernehmen, doch in trockenen Regionen oder bei starker Verschmutzung sollte die Anlage mindestens einmal jährlich gereinigt werden. Ein Intervall von ein bis fünf Jahren ist je nach Verschmutzung angemessen.

Tipp: Neben der Reinigung sollte die Solaranlage mindestens einmal jährlich auf Schäden oder Funktionsstörungen inspiziert werden.

Verschiedene Arten von Verschmutzungen

Je nach Standort variiert die Art der Verschmutzungen. In städtischen Gebieten dominiert Feinstaub, während in ländlichen Regionen Vogelkot, Laub und Pollen eine Rolle spielen. Besonders problematisch sind Fette und Roststaub, die in der Nähe von Landwirtschaft oder Industrie auftreten und langfristige Schäden verursachen können.

Vorbereitung und Sicherheitsmaßnahmen vor der Reinigung

Wenn Sie Ihre Solaranlage selbst reinigen möchten, müssen Sie einige Sicherheitsvorkehrungen treffen. Eine Teleskopstange erleichtert das Erreichen höherer Module. Bei Dachanlagen ist ein geeignetes Gerüst sowie Schwindelfreiheit erforderlich. Tragen Sie rutschfeste Schuhe und verwenden Sie Sicherungsgurte. Fehlt die nötige Ausrüstung, ist es besser, einen Fachbetrieb zu beauftragen.

Manuelle Reinigungsmethoden für Solaranlagen

Schonende Reinigungsmethoden sind entscheidend. Verwenden Sie sanfte Reinigungsmittel und kalkarmes Wasser. Vermeiden Sie heißes Wasser, da Temperaturunterschiede die Module beschädigen können. Lockeren Schmutz entfernen Sie mit einem weichen Schwamm, während für hartnäckige Flecken Glasbürsten ideal sind. Harte Bürsten sollten vermieden werden, da sie die Module verkratzen können.

Vergleich von Reinigungsbürsten für Solaranlagen

BürstentypMaterialAnwendungsbereichVorteileNachteile
Weiche GlasbürsteWeiche KunstfasernStaub und leichter SchmutzSchonend, minimiert KratzgefahrNicht für hartnäckigen Schmutz geeignet
Schwamm mit TeleskopstangeMikrofaser oder SchwammSchwer zugängliche ModuleErreicht hohe StellenIneffektiv bei hartnäckigem Schmutz
ScheibenbürsteNylon- oder GlasfasernAngetrocknete Verschmutzungen (z. B. Vogelkot)Entfernt hartnäckigen SchmutzSchutzschicht könnte beschädigt werden
Hartborstige BürsteHarte BorstenRobuste Oberflächen, nicht für PV-Module empfohlenGründlichHohe Gefahr von Kratzern
Bürstenwalze mit WasserdurchflussKunststoff mit WasserzufuhrGroße Flächen, SolarparksEffizient, kombiniert mit entmineralisiertem WasserTeuer, ungeeignet für kleine Anlagen
Vergleich verschiedener Reinigungsbürsten für Solaranlagen anhand ihrer Materialien, Einsatzbereiche, Vorteile und Nachteile.

Automatisierte Reinigungsmethoden: Reinigungsroboter und Co.

Automatisierte Reinigungsroboter werden in großen Solaranlagen wie Solarparks eingesetzt. Sie arbeiten meist nachts und verwenden Regenwasser. Diese Methode ist zwar effizient, kann jedoch die Module durch Kratzer oder beschädigte Beschichtungen schädigen. Für private Dachanlagen ist diese Methode aufgrund der hohen Kosten und Risiken weniger geeignet.

Wasser und Reinigungsmittel: Was ist erlaubt?

Verwenden Sie ausschließlich sanfte, biologisch abbaubare Glasreiniger und kalkfreies Wasser. Herkömmliches Leitungswasser hinterlässt Kalkablagerungen, daher ist entmineralisiertes Wasser ideal. Alternativ kann auch Regenwasser verwendet werden, um die Module zu reinigen.

Kosten für die professionelle Reinigung von Solaranlagen

Die Kosten für die professionelle Reinigung hängen von der Region und dem Anbieter ab. Preise liegen bei etwa 2 bis 3 Euro pro Quadratmeter. Professionelle Reinigung lohnt sich meist, da sie langfristig Ertragseinbußen reduziert. Bei Eigenreinigung können Kosten für Ausrüstung anfallen.

Witterungseinflüsse und der beste Zeitpunkt für die Reinigung

Regen und Schnee können oberflächlichen Schmutz abwaschen, jedoch keine hartnäckigen Verschmutzungen. Eine gründliche Reinigung empfiehlt sich an einem kühlen, bedeckten Tag im Frühjahr. Vermeiden Sie die Reinigung an heißen Sommertagen, da das kalte Wasser die Module beschädigen könnte.

Langfristige Pflege und Wartung von Solaranlagen

Regelmäßige Reinigung und Wartung sind entscheidend für die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer der Solaranlage. Je häufiger Sie die Module reinigen, desto besser bleibt deren Ertrag. Das Reinigungsintervall hängt vom Verschmutzungsgrad ab.

Häufige Fehler bei der Reinigung und wie man sie vermeidet

Verwenden Sie keine aggressiven Reinigungsmittel, Hochdruckreiniger oder harte Bürsten, um Schäden an den Modulen zu vermeiden. Vermeiden Sie es auch, auf die Module zu steigen, da dies Mikrorisse verursachen kann. Selbstverschuldete Schäden fallen nicht unter die Herstellergarantie.

FAQ

Ja, regelmäßige Reinigung verhindert langfristige Schäden durch Fette und Roststaub.

Regen und Schnee reinigen oberflächliche Verschmutzungen, hartnäckige Ablagerungen erfordern jedoch manuelle Reinigung

In städtischen Gebieten ist eine Reinigung alle drei bis fünf Jahre ausreichend, auf dem Land empfiehlt sich eine jährliche Reinigung.

Expertinnen und Experten zum Thema
Redakteurin für Balkonkraftwerk Portal

Miriam Berger ist eine leidenschaftliche Umweltaktivistin und Fachjournalistin, die sich seit über zehn Jahren auf erneuerbare Energien spezialisiert hat. Sie schreibt regelmäßig fundierte Artikel für uns hier im Balkonkraftwerk-Portal und inspiriert ihre Leser zu nachhaltigen Energielösungen für den urbanen Raum.