Das Wichtigste zusammengefasst
- Eine mobile Solaranlage für das Wohnmobil ermöglicht Ihnen, vollkommen unabhängig von externen Stromquellen, eigenen Strom zu produzieren. Hierzu werden die Solarmodule einfach auf dem Dach des Wohnmobils oder Campers befestigt.
- Während einige Modelle fest verbaut werden müssen, eignen sich andere auch für die flexible oder semi-flexible Montage.
- Die Anlagen sind in verschiedenen Typen erhältlich, die sich in erster Linie hinsichtlich der Solarmodule unterscheiden. Gängige Optionen sind monokristalline und polykristalline Solarmodule sowie Dünnschichtmodule.
Grundlagen von Wohnmobil-Solaranlagen
Die Funktionsweise einer Wohnmobil-Solaranlage entspricht im Wesentlichen der einer großen Solaranlage: Die auf die Solarmodule eintreffenden Sonnenstrahlen erzeugen elektrische Energie und somit Strom. Anschließend wird dieser Strom über ein Kabel zu einer Versorgungsbatterie geleitet. Eine Solaranlage für Camper besteht meist aus Solarmodulen und einem Laderegler. Darüber hinaus benötigen Sie für den Betrieb Sicherungen und Schutzvorrichtungen, die Kurzschlüssen und Überlastung vorbeugen. Der Solarladeregler wird vor die Bordbatterie geschaltet, überprüft deren Füllstand und schützt sie vor Überladung. Neben herkömmlichen Ladereglern gibt es moderne Modelle, die über zusätzliche Funktionen wie Datenaufzeichnung und Temperaturkompensation verfügen. Die verschiedenen erhältlichen Solarpanels für den Wohnwagen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Modulleistung teils stark voneinander. Je nach Zelltyp und Zellenzahl verfügen sie über eine unterschiedlich hohe Nennleistung und Leerlaufspannung. Die Leistung der Module wird oftmals in Watt Peak (Wp) angegeben.
Das richtige Solarmodul fürs Wohnmobil – Auswahl der richtigen Komponenten
Bei der Wahl des richtigen Solarmoduls für Ihren Wohnwagen oder Camper sollten Sie in erster Linie bedenken, wie hoch Ihr Energiebedarf ist und welche Geräte Sie mit Strom versorgen möchten. Hierbei sollten Sie berücksichtigen, wie hoch die Sonneneinstrahlung am Reiseziel zur gewünschten Reisezeit ist. Die Leistung in Watt Peak gibt an, welche elektrische Leistung die Anlage unter standardisierten Testbedingungen erfüllt. Hierbei wird von einer hundertprozentigen Sonneneinstrahlung unter perfektem Winkel ausgegangen und bietet demnach gute Vergleichsmöglichkeiten.
Solarmodule sind mit einer Leistung zwischen 50 und 180 Wp erhältlich. Bei einem hohen Energiebedarf besteht die Möglichkeit, mehrere Solarpanels zu verwenden. Damit der angestrebte Energiebedarf wirklich gedeckt werden kann, ist auch eine entsprechende Kapazität der Speicherbatterie wichtig. Bei der Auswahl von Batterietyp und Laderegler müssen Sie zudem darauf achten, dass diese mit den gewählten Solarmodulen kompatibel sind. Nicht zuletzt sollten Sie sich vor dem Kauf einer Solaranlage für Wohnmobile vergewissern, dass Ihr Camper-Dach über genügend Platz für das gewählte Modell verfügt. Neben Modulen zur Festinstallation gibt es mobile Module, die faltbar sind. Diese können auch neben dem Camper aufgestellt oder sogar an der Außenhülle eines Zeltes befestigt werden.
Installation und Montage
Die Installation einer Solaranlage für den Wohnwagen ist mithilfe der Bedienungsanleitung in der Regel leicht und schnell durchführbar. Zudem sollten die entsprechenden Hinweise der Anleitung beachtet werden, um eine bestmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Falls Sie Zweifel oder Schwierigkeiten haben sollten, kann ein Technikexperte Ihnen dabei behilflich sein. Die Montage erfolgt mittels entsprechender Halterungen und Montageecken, die meist im Lieferumfang enthalten sind.
Aus Platzgründen kann es eventuell sinnvoll sein, statt eines großen Moduls zwei kleinere Module anzubringen. Hinsichtlich der Verkabelung ist zu beachten, dass diese ausreichend dick und wetterfest ist. Um dies sicherzustellen, empfiehlt sich die Verwendung einer Dachdurchführung. Darüber hinaus sollten Sie darauf achten, dass das Kabel zu dem der Autobatterie vorgelagerten Laderegler im Inneren des Wohnwagens führt.
Wartung und Pflege
Die regelmäßige Wartung und Pflege einer Solaranlage für Camper verlängert deren Lebensdauer und ist die Grundvoraussetzung für eine langfristig hohe Leistung. Neben den Solarmodulen sollten Sie die Kabelverbindungen regelmäßig überprüfen. Zudem sollten Sie sich vergewissern, dass die Anlage durchgehend gut belüftet wird. Solarmodule sind pflegeleicht und erfordern nur einmal im Jahr eine schonende Reinigung. Bei starker Verunreinigung oder z.B. Schnee sollte jedoch nach Bedarf gesäubert werden. Verschmutzungen durch Vogelkot, Baumharz, Ruß und andere Substanzen, die sich auf der Glasschicht der Module ansammeln, verursachen Streulicht. Dieses kann den Ertrag der Anlage im Laufe des Jahres um bis zu 100 Prozent, je nach Verschmutzungsgrad, reduzieren. Die Solarpanels können Sie mit einer weichen Bürste, lauwarmem Wasser und einem neutralen Reiniger sorgfältig reinigen. Hierbei sollten Sie keinen herkömmlichen Glasreiniger verwenden, da der darin enthaltene Alkohol den Kunststoff beschädigen könnte. Nach der Reinigung können Sie das Glas mit einem speziellen Solarzellen-Reiniger versiegeln, um erneute Verunreinigungen zu reduzieren. Bei Nichtgebrauch empfiehlt es sich, flexible Solarmodule an einem sicheren, trockenen Ort aufzubewahren.
Erweiterung und Optimierung des Solarstromsystems
Solaranlagen-Komplettsets für den Wohnwagen lassen sich durch verschiedene zusätzliche Komponenten nachträglich erweitern. Zusatzgeräte wie tragbare Solar-Generatoren ermöglichen eine vollkommen ortsunabhängige Stromerzeugung. Durch den Einsatz von Batteriemanagement-Systemen können alle Parameter der Batterie einfach überwacht und bei Bedarf optimiert werden. Darüber hinaus ist es möglich, die Wohnmobil-Solaranlage im Nachhinein durch weitere Solarmodule zu erweitern und deren Leistung dadurch zu erhöhen, was jedoch nur sinnvoll ist, wenn sich auch der Stromverbrauch erhöht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Bei der Wahl der Solaranlage sollten Sie in erster Linie sichergehen, dass das Dach des Wohnwagens oder Campers ausreichend groß für das gewünschte Modul ist. Für unebene Dächer empfehlen sich Dünnschichtmodule. Für Camper mit Dachzelt eignen sich insbesondere mobile, faltbare Solar-Panels.
Die Leistungserwartung hängt von den gewählten Komponenten und deren Leistung an. Vor dem Kauf empfiehlt es sich also, Ihren individuellen Energiebedarf zu ermitteln. Durch die Wahl der richtigen Module ist es möglich, vollkommen autark zu campen.
Grundsätzlich sollte das Wohnmobil auf einem möglichst nicht-verschatteten Parkplatz stehen. Sofern ein Schattenwurf nicht vermeidbar ist, sollten die Module an einer möglichst schattenfreien Stelle auf dem Dach des Campers montiert werden. Sie sollten sichergehen, dass keine Gegenstände oberhalb der Panels platziert werden.