Das Wichtigste zusammengefasst
- In Deutschland gelten für Balkonkraftwerke mit einer maximalen Leistung von 800 Watt seit dem 16. Mai mit Inkrafttreten des Solarpaket 1 vereinfachte Gesetzesregelungen.
- Ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 1000 Watt fällt jedoch nicht unter die vereinfachten Regelungen. Beim Betrieb einer derartigen Mini-Solaranlage müssen Sie also einige Kriterien beachten
- Da Balkonkraftwerke mit einer höheren Leistung mehr Energie erzeugen können, bieten sie auch ein deutlich höheres Einsparpotential. In der Regel besteht ein 1000-Watt-Balkonkraftwerk aus zwei bis vier Solarmodulen und kann somit besonders viel Sonnenlicht einfangen.
- Aufgrund der erhöhten Stromproduktion leisten die leistungsstarken Modelle zudem einen großen Beitrag zu einer nachhaltigen Energieerzeugung und zum Umweltschutz.
Auswahlkriterien für 1000-Watt-Balkonkraftwerke
Beim Kauf einer Mini-PV-Anlage sollten Sie nicht nur auf die Leistung und den Preis achten, sondern auch sicherstellen, dass das von Ihnen gewählte Produkt die gängigen Qualitätsstandards erfüllt. Ein 1000-Watt-Balkonkraftwerk setzt sich in der Regel aus zwei bis vier Solarmodulen mit einer Modulleistung von jeweils 300, 400 oder 500 Watt zusammen. Der tatsächliche Ertrag der Anlage hängt jedoch nicht nur von der Leistung der Solarmodule, sondern auch von der des Wechselrichters ab. Wenn dieser auf 800 Watt begrenzt ist, kann die Anlage auch bei Modulen mit einer Leistung von 1000 Watt oder mehr nur den Ertrag erzielen, auf den der Wechselrichter beschränkt ist.
In Deutschland dürfen nur Balkonkraftwerke mit einer maximalen Leistung von 800 Watt unter vereinfachten Bedingungen betrieben werden. Um dennoch von diesem Gesetz zu profitieren, besteht die Möglichkeit, ein 1000-Watt-Balkonkraftwerk mit einem 800-Watt-Wechselrichter zu betreiben. Dieser drosselt den erzeugten Solarstrom auf den erlaubten Wert. Oftmals besteht die Möglichkeit, ein 1000-Watt-Balkonkraftwerk zu kaufen, das mit einem regulierbaren Wechselrichter ausgestattet ist.
Gesetzliche Rahmenbedingungen für 1000-Watt-Balkonkraftwerke
Aktuell lehnt der Verband der Elektrotechnik (VDE) eine Erhöhung der Einspeiseleistung von Balkonkraftwerken auf 1000 Watt ab, da er potentielle Schwierigkeiten in der Stabilität des Stromnetzes befürchtet. Die Praxis zeigt jedoch, dass es bisher zu keinerlei Belastung der Stromnetze durch Balkonkraftwerke kam.
Falls Sie Ihre Solaranlage dennoch mit einem Wechselrichter mit einer Leistung von 1000 Watt regelkonform betreiben wollen, gelten die gleichen Regelungen wie für große Photovoltaik-Anlagen. Obwohl dies mit weiteren Anmeldepflichten und Überprüfungen durch den Netzbetreiber verbunden ist, bietet der Betrieb einer leistungsstärkeren PV-Anlage auch den Vorteil einer höheren Einspeiseleistung und damit größeren Ersparnissen.
Installation und technische Anforderungen
Die Montage eines Balkonkraftwerks können Sie in der Regel problemlos selbständig durchführen. Mini-PV-Anlagen mit einer Leistung von 800 Watt dürfen Sie darüber hinaus selbst ans Stromnetz anschließen. Ein 1000-Watt-Balkonkraftwerk darf jedoch ausschließlich von einer qualifizierten Elektrofachkraft mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden werden. Es empfiehlt sich, hierzu einen Elektriker zu beauftragen, der vom örtlichen Netzbetreiber autorisiert ist.
Da ein 1000-Watt-Balkonkraftwerk aus zwei bis vier Solarmodulen besteht, beansprucht es mehr Platz als eine Anlage mit einer geringeren Leistung. Für die Anbringung von vier Modulen benötigen Sie ca. 8 Quadratmeter Fläche. Vor dem Kauf sollten Sie sich also vergewissern, dass Sie über einen geeigneten Montageort verfügen. Für den Betrieb der PV-Anlage benötigen Sie zudem einen Wechselstromzähler oder einen Drehstromzähler. Aufgrund der Gesetzesänderungen im Rahmen des Solarpakets 1 soll es künftig vorübergehend erlaubt sein, Solaranlagen bis 2000 Watt mit einem rücklaufenden Zähler zu betreiben.
Speicherlösungen für 1000-Watt-Balkonkraftwerke
Wird eine PV-Anlage ohne Speicher betrieben, werden lediglich die zum selben Zeitpunkt im Haushalt angeschlossenen Geräte mit dem erzeugten Strom versorgt. In Haushalten, in denen tagsüber ein geringer Stromverbrauch herrscht, ist die Eigenverbrauchsquote deshalb gering. Balkonkraftwerke mit 1000 Watt Leistung sind insbesondere dann sinnvoll, wenn sie mit einem zusätzlichen Speicher ausgestattet sind. Durch einen Stromspeicher fließt überschüssige Energie nicht ins öffentliche Stromnetz, sondern kann zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden.
Eine weitere Möglichkeit, den Eigenverbrauch zu erhöhen, ist die Verwendung eines Energiemanagementsystems. Dieses sorgt dafür, dass der Strom möglichst effizient genutzt wird und möglichst wenig teurer Strom aus dem öffentlichen Netz gekauft werden muss.
Zubehör und Komponenten für 1000-Watt-Anlagen
Um die Leistung und Sicherheit eines 1000-Watt-Balkonkraftwerks zu optimieren, empfiehlt sich die Anschaffung von geeignetem Zubehör. Regulierbare Wechselrichter ermöglichen es, die Solaranlage unter vereinfachten Bedingungen zu betreiben und die Leistung bei Bedarf im Nachhinein zu erhöhen. Um die Solarmodule sicher zu montieren, ist zudem die Anschaffung einer geeigneten Halterung notwendig. Eine 1000-Watt-Balkonkraftwerk besteht aus mehreren Modulen und erfordert deshalb ein entsprechendes Montagesystem.
Anmeldeverfahren und bürokratische Schritte
Darüber hinaus müssen Sie den Betrieb eines 1000-Watt-Balkonkraftwerks beim örtlichen Finanzamt anmelden.
Wirtschaftlichkeit und Kosten-Nutzen-Analyse
Auch wenn ein 1000-Watt-Balkonkraftwerk mit einem Wechselrichter auf 800 Watt gedrosselt wird, bietet es gegenüber leistungsärmeren Solaranlagen einige Vorteile. Module mit einer höheren Leistung können oftmals auch bei schlechtem Wetter und geringer Sonneneinstrahlung eine Leistung von 800 Watt oder mehr erzielen und somit zu größeren Einsparungen bei den Stromkosten führen.
Bei einem Eigenverbrauch von 100 Prozent des produzierten Stroms ist es theoretisch möglich, mit einem 1000-Watt-Balkonkraftwerk etwa 300 Euro Stromkosten pro Jahr zu sparen. Bei einem Anschaffungspreis zwischen 750 und 2000 Euro würde dies eine Amortisation nach zweieinhalb bis sieben Jahren bedeuten. Förderprogramme für Balkonkraftwerke gelten leider ausschließlich für Anlagen mit einer maximalen Leistung für 800 Watt. Einige Bundesländer und Städte bieten jedoch Förderprogramme für große Dachanlagen an, die auch für 1000-Watt-Balkonkraftwerke genutzt werden können. Darüber hinaus sind auch PV-Anlagen mit einer Leistung von 1000 Watt und mehr seit 2023 von der Mehrwertsteuer befreit.
FAQ
Ist ein Balkonkraftwerk mit 1000 Watt erlaubt?
Um von den vereinfachten Regelungen für Balkonkraftwerke zu profitieren, muss ein 1000-Watt-Balkonkraftwerk durch einen Wechselrichter auf 800 Watt gedrosselt werden. Andernfalls gelten die gleichen Regelungen wie für große PV-Anlagen.
Lohnt sich der Kauf eines 1000-Watt-Balkonkraftwerks?
Ein 1000-Watt-Balkonkraftwerk ist auch bei geringerer Sonneneinstrahlung effektiv und kann die Stromkosten somit effektiv senken. Ein Kauf lohnt sich also in vielen Fällen.
Darf ich ein 1000-Watt-Balkonkraftwerk selbst anschließen?
Solaranlagen mit einer Leistung von über 800 Watt dürfen ausschließlich von einer qualifizierten Elektrofachkraft angeschlossen werden.